Wir werden doch immer wieder gefragt, was wir in England denn so essen – das englische Essen könne ja gar nichts sein. Ganz ehrlich: Das ist Schwachsinn pur! Gut, noch in den 1990er-Jahren mag es tatsächlich so gewesen sein. Aber heute muß man sich – zumindest im Süden Englands – geradezu anstrengen, um schlechtes Essen zu finden. Die Speisekarten sind durchgängig sehr abwechslungsreich und spannend. Wir haben uns überlegt, Euch mal ein paar Ideen zu geben, was man hier so essen kann – einfach an dem, was wir so gewählt haben bzw. von Speisekarten aus besuchten Lokalen. Dazu ein wenig Food-Fotografie – aber lest selbst!
Vorspeisen:
Die Vorspeisen sind gar nicht selten die besonders interessanten Gerichte auf der Karte. Aus Hungergründen braucht man sie eigentlich nie, denn die Hauptgerichte sind stets sehr umfangreich und ordentliche Portionen. Aber die Vorspeisen sind dann doch einfach zu spannend und lecker, um sie nicht zu nehmen. Wie gut, dass man sie meist auch als Hauptspeise haben kann.
Weitere spannende Vorspeisen waren z.B.
- BREAD BASKET
with Olive Oil, Balsamic & Home-made Hummus - CHOWDER OF CORNISH SEAFOOD
laced with cream, served with a fresh brown or white roll - WEST COUNTRY CRAB CAKES WITH MARIE ROSE SAUCE
Made with West Country crab meat & flavoured with wholegrain mustard. The crab cakes are
topped with a creamy marie rose sauce & served with a lime wedge - HONEY SMOKED MACKEREL & TOASTED PATE
Tregida Cornish smoke house mackerel fillets mixed with cream cheese, & lime juice. Served on
toasted sliced baguette with a mixed leaf salad - BREADED WEST COUNTRY WHITEBAIT FILLETS WITH A CHILLI SAUCE
Shallow fried & served with a lightly spiced dipping sauce. Served with a salad garnish - HUNTSMAN PATÉ
with Red Onion Chutney and Toast - CREAMY GARLIC MUSHROOMS
with a crispy garlic roll - GOATS CHEESE BRUSCHETTA
Red Onion, Beetroot & Goats Cheese served on a Rosemary infused Bruschetta - GARLIC & CHILLI TIGER PRAWNS
with Crusty Bread
Hauptspeisen:
Bei den Hauptspeisen ist natürlich Fleisch sehr beliebt, gerne auch Lamm. Fisch ist vor allem in Küstennähe und in Cornwall zu sehr fairen Preisen und meist exzellenter Qualität im Lokal zu bekommen, auch eher „ungewöhnlichere“ Arten und nicht immer nur „en nature“ zubereitet.
Fischgerichte
Beim Fisch gibt es oft eine reiche Auswahl von tagesaktuellen Angeboten am Black Board (schwarzen Brett). Das sind dann z.B.
- Traditional Cod & Chips served with Homemade Mushy Peas
- Salmon Fillet with a Cream Cheese & Dill Crust, New Potatoes & Vegetables
- Homemade Fish Pie served with Season Greens
- Smoked haddock, leaks, baby potatoes, mornay sauce
- Fresh local mussels steamed in white wine with shallots and cream, served with fresh bread
- Fresh Cornish white crab meat baked in a thermidor sauce, topped with melted cheese, served with vegetables and new potatoes
- Local Trout (10 – 12oz), served with a choice of Chips, Jacket Potato or New Potatoes & either Side Salad or Vegetable of the Day
- Whole Tail Scampi, served with a choice of Chips, Jacket Potato or New Potatoes & either Side Salad or Vegetable of the Day
- Breaded Plaice, served with a choice of Chips, Jacket Potato or New Potatoes & either Side Salad or Vegetable of the Day
- Hake, salmon, prawns and smoked haddock in a creamy leek sauce topped mash potato and mature cheddar
- Grilled Smoked Haddock with spring onion & Cheddar mash potato, lightly poached free range egg, roasted vine cherry tomatoes and wholegrain mustard sauce
Fleischgerichte
Beim Fleisch gibt es alles von Huhn, Schwein, Rind und natürlich Lamm in jeder denkbaren Form. Dazu manchmal auch Hirsch, Ente, Kaninchen oder Perlhuhn (Guinea Fowl).
Und keine Sorge: Die legendäre Minzsauce (ja, schon Asterix und Obelix bekamen bei den Briten in Minzsauce gekochtes Wildschein serviert) ist uns in über hundert Restaurantbesuchen gerade zwei oder dreimal begegnet. Da konnte sie auf Wunsch hinzugenommen werden. Die Merrettichsauce (Horseradish) ist dagegen sehr probierenswert.
By the way: Wenn im Lokal „minced meat“ angeboten wird, dann ist das kein Fleisch in Minze, sondern schlicht Hackfleich / Faschiertes! :-)
- Burger in allen Arten
- Cold Honey Roast Ham served with a Duck Egg & Chips
- Steak & Ale Pie served with Gravy, Veg & Chips or New Potatoes
- Steak & Stilton Pie, succulent juicy shredded beef cooked to perfection with a creamy stilton sauce with carrots and onions.
- Pulled Pork, Fennel & Sage Pie – The pork is slow cooked until it falls apart before being prepared with finely chopped fennel, onion & sage. It is then encased in pastry & baked.
- Trio of Local Sausages, served with a caramelised Onion Gravy, Mash & Vegetable of the day
- Slow Roasted Belly of Pork served with crushed potatoes & vegetables
- Lamb Shephard’s Pie
- Lamb Hot Pot served with Creamy Mash Potatoes
- Lambs liver and crispy bacon in a rich onion sauce, served with vegetables and new potatoes
- Lamb Loin Chops served with Minted New Potatoes & Veg
- Slow cooked lamb with chick peas and Moroccan spices
- Roasted breast of duck with a red wine and plum sauce, on a bed of red cabbage, with Anna potatoes
- Local Venison Pie – Exmoor Venison, Diced and Cooked in a Rich Red Wine Gravy with Onion and Juniper berries and topped with Short Crust Pastry
- Chicken a la Provencale, served with green beans, carrots and provencale sauce
- Sautéed strips of chicken breast with cashew nuts, mixed bell peppers and a grain mustard sauce, served with seasonal vegetables and new potatoes
- Free range sliced chicken breast in a cream, cider, mushrooms, onion & apple sauce
- Pan Fried Breast Guinea Fowl with roasted Provencal vegetables, chargrilled sweet potatoes, <basil & wild garlic pesto and grilled marinated halloumi
- Surf and turf fillet steak, topped with crayfish tails, served with garlic and tarragon cream sauce, hand cut chips and crushed peas
- Rump Steak, served with garlic butter, chips & onion rings
- Prime 8oz Sirloin & Fillet Steaks, aged for 21 days served with baked Balsamic Tomato, Mushroom Compote & French Fries
Nicht zu vergessen den am Sonntag allerorts üblichen Sunday Roast oder Sunday Carvery, einen Braten in Gravy (dunkler Sauce) mit Gemüse und Kartoffeln aller Art sowie einem i.d.R. überaus zähen und geschmacklosen Yorkshire Pudding. Achtung: Oft gibt es sonntags gar nichts anderes, vor allem mittags!
Vegetarisches:
Und es gibt immer mindestens ein vegetarisches Gericht auf der Karte, oft auch mehrere:
- Vegetable Lasagne served with Garlic Bread & Crunchy Salad
- Roasted Vegetable & Red Onion Marmalade Tower topped with Goats Cheese dressed with Salad & New Potatoes
- Stuffed Pepper served on bed of Moroccan style couscous
- Hearty root vegetable and sweet potato stew, with pearl barley, thyme and roasted garlic, served with homemade bread
- Stroganoff of mixed mushrooms and bell peppers, served on a bed of rice
- Bean Chilli – Mixed Beans, Celery, Peppers and Courgette in a Chilli Con Carne Sauce and served on a Bed of Rice
- Filo Parcel filled with wild mushrooms, butternut squash, beetroots and Brink worth blue cheese, with buttered baby carrots, wilted greens and saffron, white wine & cream sauce
Zwischendurch:
Wer zwischendurch einen etwas herzhafteren Snack sucht, dem seien – zum Beispiel in einem sehr netten Tea-Room – die Gurkensandwiches („Cucumber Sandwiches“) empfohlen.
Und dann gibt es vor allem im Westen Südenglands noch einen ganz beliebten Snack bzw. Lunch: Den Ploughman (gesprochen „Plaumän“). Das ist eigentlich nicht viel anderes als unser kaltes Essen: Brot mit Schinken und Käse und viel Gemüse – dazu allerdings noch ein meist ganz tolles Chutney:
Wir haben uns davon inspirieren lassen, denn man will ja nicht immer nur Essen gehen. Und auch der indische Take-Away – so gut er auch meist ist – muß nicht allzu oft sein. Lieber gemütlich im Cottage das hierzulande ganz unerwartet gute, abwechslungsreiche und überhaupt nicht softe Brot (man darf im Supermarkt allerdings keinesfalls das plastikverpackte Toastbrot aus der gefühlt kilometerlangen Gangreihe nehmen, sonden das im „Bakery“-Bereich verkaufte frische Brot!) mit guter Auflage essen:
Nicht ganz britisch, aber supergut! Dazu gab es übrigens einen Couscous-Salat aus dem Supermarkt, wo wirklich geniale Fertigprodukte dieser Art zu finden sind.
Das hier ist natürlich nur eine winzige Auswahl, aber es soll Euch Lust machen, mal herzukommen – oder einfach gut in dieser Art Essen zu gehen. In Wien (Österreich) z.B. im „Charlie P’s“ oder im „O’Connor’s“ – einfach mal ausprobieren und genießen!
Und last but not least, der Klassiker:
Frühstück:
Gerade bei den Privatvermietern in den B&Bs bekommt man stets ein exzellentes, reichhaltiges und vor allem hausgemachtes Frühstück serviert. Viele haben sogar eine kleine Speisekarte, von der man sich das Gewünschte heraussuchen kann. Dann ist es ohnehin einfach, aber oft wird man nur gefragt, ob man „Full English“ möchte. Das ist die Hauptspeise des Morgens und besteht aus
- Spiegelei („fried eggs“)
- gebratenem Schinken oder Speck („ham“)
- Grilltomaten („tomatoes“)
- Würstchen („sausages“), die oft erst nach intensiven Testversuchen vom Host mit viel Liebe ausgewählt wurden und meist unvergleichlich gut sind
- Gebratenen Bohnen in Tomatensauce („baked beans“)
- Gebratene Pilze („mushrooms“)
Kleinere regionale Abweichungen sind absolut üblich, aber das ist das klassische „Full English Breakfast“. Beim Servieren wird man meist gefragt, ob man eine Sauce dazu haben möchte. Es gibt „red sauce“ (das ist Tomatenketchup!) und „brown sauce“. Letzteres ist die englische HP-Sauce und sie trifft deutlich stärker den britischen als den kontinentalen Geschmack. Also etwas Vorsicht damit, wenn man sie noch nicht kennt!
Das Frühstück an sich beginnt aber erstmal nur mit der Frage, was man möchte. „Full“ oder nur teilweise – dann einfach sagen, was man mag oder weglassen möchte. Spätestens nach drei Tagen „Full English“ in Folge ist man dankbar über leichtere Alternativen – Rührei auf Toast („scrambled eggs on toast“) ist da eine gute und überall erhältliche Variante.
Auch will entschieden werden, ob man Tee (i.d.R. „English Breakfast Tea“) oder lieber Kaffee (meist serviert in der Pumpkanne) möchte.
Nach der Bestellung beginnt man erstmal, sich am aufgebauten Buffet oder den am Tisch stehenden Cerealien (Müsli etc.) und Joghurts zu bedienen. Oft gibt es (frische) Früchte dazu. Das ist quasi der erste Gang. Ebenso bedient man sich am bereitstehenden Orangensatz.
Dann werden die Getränke und Toastbrot (ganz nach Wunsch klassisch weiß oder auch dunkel aus Vollkorn) serviert. Butter und Marmelade stehen bereit. Und hier bitte ganz wichtig: Die englische „Marmelade“ ist NUR die Citrus-Marmelade, also aus Orangen oder Grapefruit. Die süßen Marmeladen aus Erdbeeren, Kirsche usw. werden als „jam“ bezeichnet. Eigentlich immer sind beide Varianten am Tisch.
Und dann kommt das bestellte Frühstück aus der Küche – in großen Portionen, also sollte man genügend Platz im Magen dafür einplanen. Sollte man dann noch immer nicht satt sein, bekommt man gerne noch Toastbrot nach…