Herzlich willkommen zu einer Reise in den weiten Westen Südenglands – Devon und vor allem Cornwall!
Zu Beginn konnten wir natürlich noch nicht wissen, dass uns viele Tage sommerliches Traumwetter erwartet. Denn der erste Tag mit Fahrt vom Flughafen London Heathrow im Leihwagen begann gleich mit so richtig schlechtem Wetter mit viel Regen.
Nach einer rund dreieinhalbstündigen Fahrt sind wir dann im Dartmoor angekommen, einem ganz besonderen Nationalpark schon recht weit im Westen. Die eigentlich wunderschöne Gegend war geradezu weggeräumt – aber kein Problem, das Allheilmittel Englands hilft auch hier: Erstmal Tee trinken und einen Scone dazu genießen. Danach sah die Welt schon ganz anders aus, im wahrsten Sinne des Wortes. Es riß auf und wir hatten tatsächlich noch tolle Blicke auf diese einzigartige Landschaft. Zum Abendessen haben wir uns das urige Warren House Inn ausgesucht – ein saugemütliches Pub inmitten von absolut Nichts. Nur Moor drumherum und viele Autos vor der Tür – und dabei verdammt viele deutsche Wagen. Geradezu ein Touristen-Hotspot, dafür aber erstaunlich ursprünglich!
Es ist eine wunderschöne Gegend hier mit freilaufenden Pferden und Schafen:

unterwegs im Dartmoor

Stimmung im Dartmoor
Natürlich sind wir auch auf den Haytor, den vielleicht berühmtesten Hügel gegangen und waren im kleinen Ort Widecombe-in-the-Moor mit seiner für weniger als 200 Haushalte unverhältnismäßig großen Kirche, die auch als „Cathedral in the Moor“ bezeichnet wird.

Cathedral in the Moor in Widecombe-in-the-Moor
Da wir das Dartmoor schon aus vorherigen Reisen kannten, ging es weiter ins westlichste Moor Englands, das Bodmin Moor. Das ist kein National Park, hat aber auch wunderschöne Ecken – gerade die „Golitha Falls“ lohnen den Weg. Die Fälle an sich sucht man zwar eigentlich vergebens, aber die wildromantische Wanderung entlang des Flusses ist jeden Besuch wert:

bei den Golitha Falls im Bodmin Moor
Unser Reise führte uns dann in die Gegend von Truro, der Hauptstadt Cornwalls. Wir aber wohnen natürlich ländlich. Hier die Zufahrt zu unserem Quartier:

Zufahrtsweg zur Farm, auf der wir für die Nacht Zimmer genommen haben
Ganz in der Nähe liegt der Trewithen Gardens, den wir natürlich auch besucht haben.

Ein Wassertropfen in einer Pflanze – es ist wie immer nichts nachbearbeitet!
Und dann zog es uns natürlich an die Küste, hier an den English Channel (Ärmelkanal). Dort liegen herrliche Küstenstädtchen, von denen wir aber aus Zeitgründen nur Fowey (sprich Foi) und das deutlich kleinere Polperro besuchen konnten:

Abend in Polperro

Die Möwen sind ein Genuß, manchmal aber auch eine Plage
Aber auch im Hinterland hat die Gegend wunderschöne ruhige Plätze zu bieten:

wunderschön: Das ruhige Estuary des River Lerryn
Etwas lebhafter geht es in einem der großen Besucherhighlights zu, den Lost Gardens of Heligan, einen der wohl beeindruckendsten und abwechslungsreichsten Gärten Cornwalls. Die mächtigen Rhododendronbäume waren leider schon fast alle verblüht, aber es gibt genug andere Highlights. So z.B. den „Jungle“ mit seiner Hängebrücke:

Hängebrücke in den Lost Gardens of Heligan

Über die Hängebrücke in den Lost Gardens of Heligan
Bekannt ist der Garten auch für den Giants Head sowie die Mud Maid:

Giants Head in den Lost Gardens of Heligan

Die Mud Maid in den Lost Gardens of Heligan – und bitte: Pssst!
Dann aber lockt wieder die Küste der Roseland Peninsula:

unterwegs auf der Roseland Peninsula

Die Küste der Roseland Peninsula
Wir halten uns weiter nach Süden, in die Nähe von Helston zu unserem nächsten Quartier. Auf dem Weg dorthin kommen wir an den „Gartenschwestern“ vorbei: Glendurgan und Trebah. Zwei Gärten fast direkt nebeneinander am Ufer des Helford River und beide ganz ähnlich: Ein Seitental zum River bildet ein Mikroklima und ermöglicht eine teils subtropische Vegetation:

Woanders wäre diese Pflanze wahrscheinlich eine Sensation – hier wächst sie halt direkt vor der Toilette

Typisches Tal in den beiden Gärten (hier: Trebah)

Pflanzen müssen nicht immer schön aussehen, um interessant zu sein…

…aber volle Blüte ist natürlich viel schöner

Nicht zu vergessen die sehr zutraulichen Vögel
Unvergleich sind aber die Abende im warmen Licht am Meer:
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An der Church Cove in Gunwalloe mit dem Mullion Cove Hotel im Hintergrund

Wellengang am Abend

ohne Worte

Bitte einfach nur still genießen!
Wenn man den Bericht so liest, muß man der Meinung sein, unser Urlaub besteht nur aus Gärten und Küste. Na ja, in Cornwall schon! Wir machen bei diesem Traumwetter morgens so weiter, wie wir abends aufhören:

Morgens bei Kynance Cove

Und ganz ehrlich: Respekt muß man schon haben vor den Engländern bei 14 Grad Außentemperatur!

im Trengwainton Garden – bei uns schaffen die das nur mit Sprühfarbe!

Das ist übrigens kein echter Baum, sondern eine Magnolie! Eine „Magnolia Campellii“ aus dem Himalaya

Erwähnten wir schon den herrlichen britischen Humor? Man beachte bitte die freundliche „Serve Yourself“ Aufforderung an die begleitenden Hunde (natürlich steht unten ein frisch gefüllter Wassernapf)
Und weil wir gerade bei britischem Humor sind: Inzwischen muß ja alles auch glutenfrei sein – man fragt sich manchmal, ob es überhaupt noch Menschen ohne diese Unverträglichkeit gibt. Aber bitte, wenn glutenfrei zieht, dann nutzt man das als Unternehmer. Auch wenn man Frisör ist:

Bei diesem Frisör gibt es nicht nur normale Haarschnitte – sondern diese auch glutenfrei!

Mullion Cove, ein winziger Fischerhafen

Aber noch in Betrieb!
Um mal etwas Abwechslung zu erleben, geht es einen Tag nach St. Ives, wo übrigens ein Ableger der Tate Gallery zu finden ist. Hier an der Atlantikküste Cornwalls haben sich schon immer Künstler und vor allem Maler aufgrund des wunderbaren Lichts eingefunden. Wir hatten ein Wahnsinnsglück und durften dieses Licht erleben!

St. Ives – der Ort der Künstler und Maler

Am Strand von St. Ives

Städtische Atmosphäre – mit wunderbaren alten Geschäften und Autos

zurück am Strand, man ist extrem tierfreundlich mit größter Ordnungsliebe: Wasser für Hunde – und Gulls (Möwen), natürlich getrennt
Wir fahren noch hinaus nach Seal Island, um Robben und auf der Rückfahrt Delfine zu beobachten:

tiefenentspannte Robbe auf Seal Island

Delfine auf der Rückfahrt

Seeromantik

und weil es hier wie in der Südsee aussieht, noch einmal dieses herrliche Panorama
Aber auch die Kanalküste hat ihre entzückenden Orte. Wir machen noch einen Abstecher nach Cadgwith:

Das Fischerdorf Cadgwith
Was enorm auffällt: Man kann in die kleinsten und abgelegensten Dörfer kommen – die Einheimischen grüßen immer und äußerst freundlich. Nicht einmal haben wir uns als Eindringlinge gefühlt, sondern im Gegenteil stets wirklich willkommen. Ein kleines Plauscherl (wienerisch für ein kurzes unverbindliches Gespräch), oft über das Wetter und wie schön es gerade ist, gehören dabei natürlich dazu. In diesem Land ist man wirklich Gast!
Aber so schön es war, es ist doch schon wieder Zeit für den Aufbruch nach Osten. Apropos unterwegs sein: Sprachen wir schon von den engen Straßen hier? Sobald man von den Hauptstraßen abfährt, ist man auf kleinsten Gassen unterwegs, auf denen kaum das eigene Auto Platz hat. Natürlich mit Gegenverkehr! Und da heißt es dann durchaus mal in die letzte Ausweiche zurückschieben und sich dann irgendwie aneinander vorbeiquetschen. Ganz offen: Hier lernt man Autofahren! Oder wie jemand meinte, der das erste Mal hier war: Er hat alle seine Sünden auf einer einzigen Straße abgebüßt.

Nicht immer ist das entgegenkommende Fahrzeug so groß: Gegenverkehr auf einer ganz normalen Straßenbrücke in Cornwall

Unser letzter Stop in Cornwall: Cothele House and Gardens

Bei diesem Wetter muß man sich auch mal abkühlen! Eis kommt hier übrigens von Farmen und nicht vom Italiener.
Dann sind wir noch eine Nacht in Devon bei Dartmouth, einer sehr netten Hafenstadt:

Dartmouth – oben das Naval College, wo Prinz Harry seine militärische Ausbildung erhalten hat

Die „Lower Ferry“, eine sehr rustikale Autofähre von Dartmouth hinüber nach Kingswear

Dartmouth Castle

Rätselbild: Was ist das?
Auflösung: Nur eine winzige Pflanze, die auf den Mauern von Dartmouth Castle wächst.

Abends am Strand nahe Dartmouth (Blackpool Sands)
Auf unserem Weg zurück nach London verlassen wir nun Devon und kommen nach Dorset an die Jurassic Coast bei Abbotsbury:

Blick auf Chesil Beach an der Jurassic Coast – auf dem kleinen Hügel St. Catherine bei Abbotsbury

Ein abendlicher Strandspaziergang darf da natürlich nicht fehlen
Abbotsbury beherbergt nicht nur den wunderschönen Subtropical Garden, sondern auch die bekannte Swannery – ein Refugium für Schwäne, die hier ohne Scheu vor den Menschen brüten und ihre Kleinen aufziehen. Und letztere sind gerade erst geschlüpft. Das Schwerste an dem Besuch war, danach die ungelogen über tausend Fotos zu sichten und auszusortieren! Aber seht selbst:

Die Schwäne brüten ohne jede Scheu vor den wirklich nicht wenigen Besuchern

Und die Baby Swans sind teilweise gerade erst geschlüpft!

Manche verbergen sich noch furchtsam im Gefieder der Mama

andere gehen schon in die Schule

Apropos Schule: Hier streiten sich zwei Erziehungsberechtigte beim Elterntag!

Sehr brütfreudig, die Dame!

Sind sie nicht kuschelig?

Ach ja: Zweimal am Tag wird gefüttert
Weiter geht es über Land – die kleinen Orte sind größtenteils einfach pittoresk und unaufgeregt ansprechend:

Häuser in Burton Bradstock – am hinteren Haus die beiden Bäume sind übrigens Magnolien (die der neue Besitzer fällen lassen will)
In Hampshire schauen wir noch kurz im New Forest bei einem unserer Lieblingsgärten, Furzey Garden vorbei:

Blütenpracht in Furzey Garden
Von hier aus sind es bei normalem Verkehr keine anderthalb Stunden mehr bis nach London Heathrow Airport – ein wunderbarer Abschluss von zehn wundervollen Tagen im Westen Südengland.
Reisetipp:
Wer diese Reise so oder ein wenig anders einmal nachfahren möchte, dem empfehlen wir als Routenplanung unsere »Tour 5 – Cornwall«.